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Frühere Bedeutung von Tattoos

Denkt man Hundert Jahre zurück, hatten im Wesentlichen nur Matrosen oder Sträflinge Tattoos, später Gang-Mitglieder in den USA als Zeichen der Zugehörigkeit. Auch heute noch findet man in Gefängnissen der westlichen Welt kaum noch Gefangene ohne Tattoos, die ein Zeichen von Stärke oder Mitgliedschaft in bestimmten Vereinigungen sein soll. Früher waren Tätowierte gesellschaftlich stigmatisiert, man konnte darauf schließen, dass jemand im Gefängnis war oder als Seemann in der Welt unterwegs war. Auch heute noch ist es z.B. bei den russischen „Dieben im Gesetz“ üblich, bestimmte Tattoos zu tragen, die auch auf die Anzahl der begangenen Morde etc. schließen lassen sollen.

Tattoo: Wandel seit den 90er-Jahren

Seit den 1990er-Jahren hat sich das jedoch gewandelt. Tattoos wurden gesellschaftsfähig und werden in modernen Tattoo-Studios (mehr erfahren) für jedermann gestochen. Allerdings haben auch schon viele gesellschaftlich anerkannte Menschen vor den 90er-Jahren Tattoos getragen, weil sie es schlichtweg schön fanden, so z.B.:

  • Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898), genannt „Sissi“ hatte einen Anker auf der Schulter tätowiert

  • Dänischer König Frederik IX. (1899-1972)

  • Britischer König Georg V. (1865-1936)

Selbst Könige und Kaiserinnen hatten also schon Tattoos – lange bevor diese en vogue wurden.

Ein Viertel der jungen Männer sind tätowiert

Bei letzten Erhebungen in Deutschland hat sich herausgestellt, dass rund ein Viertel der jungen Männer zwischen 25 und 34 mindestens eine Tätowierung haben. Häufig sind diese auf Armen oder dem Rücken zu finden.

Gefängnis-Tattoos

In Gefängnissen war es früher üblich, bestimmte Tattoos stechen zu lassen, um bestimmte Botschaften zu übermitteln. Bei einigen Gefangenen ist das heute noch üblich. Die Bedeutungen der Gefängnis-Tattoos:

  • Schriftzeichen „ACAB“ – eine Abkürzung für All Cops are bastards (oder bandits), womit Gefangene ihre Missachtung für Polizisten ausdrücken wollen

  • Rose mit Dornen: Der Gefangene ist im Gefängnis 18 geworden

  • 3 Punkte neben dem Auge: „Mi vidi loca“, Zugehörigkeit zu einer Gang

  • Stacheldraht-Tattoo: Jeder Knoten im Stacheldraht steht für ein Jahr Gefängnis

  • Spinnennetz: Steht für vorherigen Gefängnisaufenthalt. Je größer das Netz, desto länger der Aufenthalt

  • Kleeblatt: Zugehörigkeit zu einer Gang

  • Fünf Punkte auf der Hand: Gefangener hat schon Knast-Erfahrung

  • Augen auf dem Bauch: Der Gefangene ist homosexuell

  • Uhr ohne Zeiger: Gefangener mit langer Haftstrafe

  • Ungefüllte Träne im Gesicht: Rache ist noch nicht vollbracht

  • Gefüllte Tränen im Gesicht: Gefangener ist ein Mörder